Über uns
Der Utopia Kiosk soll ein „guter Ort“ (griechisch „eu-topos“) sein, ein Ort, an dem queere Utopien als gelebte Praxis Raum bekommen.
Queere und (queer-)feministische Utopien imaginieren Orte und Gemeinschaften jenseits patriarchaler und heteronormativer Strukturen, rassistischer Gewalt und kapitalistischer Ausbeutung. Utopien imaginieren eine gerechtere und bessere Zukunft: In welcher Welt wollen wir leben? Wovon träumen wir? Welche Beziehungen wollen wir haben? Wie wollen wir lieben? Welche Körper wollen wir haben? Diese Fragen wurden und werden gerade auch durch (queer-)feministische Science-Fiction-Literatur und queere Kunst kreativ gestellt.
Utopien können auch als bereits gelebte Praktiken in der Gegenwart wirken. Queere Lebensrealtitäten, queere Beziehungsformen und queere Identitäten, die sich in einem geschlechtlichen oder sexuellen „Dazwischen -Sein“ verorten, sind schon jetzt gelebte Utopien in einer Welt, die größtenteils normativ-binär ist. Queere Praktiken der Geschlechterperformanz – zum Beispiel in Form von Drag oder Voguing – und Ästhetiken abseits der Zweigeschlechtlichkeit waren und sind prägend für viele queere Communities. Sie weisen auf die Möglichkeit anderer und fluiderer Identitäten hin, auf alternative Lebensentwürfe und Formen des kinship (queerer Wahlverwandtschaften) jenseits normativer Familienmodelle. [1]
Im Utopia Kiosk wollen wir solche Räume mit Euch entstehen lassen – Räume, in denen wir uns sicherer fühlen, Räume, in denen wir gemeinsam unsere Queerness feiern und leben können. Wir verstehen den Utopia Kiosk als einen Ort, der von und mit Euch mit Träumen, Wünschen, Praktiken von Gemeinschaft und queerer Kunst gefüllt wird, ein Ort der bereits gelebten Utopie mitten in Stuttgart.
[1] Vgl. Daniel, A., & Klapeer, C. M. (2019). Einleitung: Wider dem Utopieverdruss – Queer*feministische Überlegungen zum Stand der Debatte. Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 28(1), 9-31. https://doi.org/10.3224/feminapolitica.v28i1.02.